top of page

Vorprojekt Denkmal? Was ist das denn? Das A und O einer Sanierung!

Wusstest du schon?


Was ist ein Vorprojekt?

Bei der Sanierung eines historischen oder denkmalgeschützten Gebäudes, ist es die weitläufige Meinung, dass die Sanierung erstens doppelt so lange dauert und zweitens doppelt so teuer wird… Stimmt!!! In der Regel dann, wenn das Vorprojekt zu kurz kommt oder gar unterlassen wird. Das Problem ist, dass ca. 80% derjenigen, die sich mit der Sanierung eines Gebäudes befassen, noch nicht wissen was ein Vorprojekt ist, welche essentiellen Schritte das Vorprojekt beinhaltet und mit welchen Sinn es verbunden ist.




„Vorprojekt… denkMal nach“

Was ist ein Vorprojekt?

Ein Vorprojekt setzt sich aus vier grundlegenden Leistungen zusammen:

  1. Bauherrenberatung

  2. Vermessung

  3. Bauforschung

  4. Statische Analyse

  5. Architektonisches Konzept




Was für Ergebnisse erzielen wir aus diesen einzelnen Schritten?


1. Bauherrenberatung

Die Bauherrenberatung hat das Ziel, die Bedürfnisse der Bauherren zu ermitteln und mit den Belangen des Gebäudes in Einklang zu bringen. Auch werden die Wünsche hinsichtlich der Gesetzeslage überprüft und erste Gespräche zur Machbarkeit mit den Ämtern geführt. Stichwort: Denkmalschutz.

Das Ergebnis ist ein Ablaufplan zum weiteren Fortgang der Baustelle, eine erste Kostenschätzung zur Sanierung und erste 3D-Skizzen zum Umbau.


2. Vermessung

Die Vermessung eines Gebäudes kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden:

  • Architekten Aufmaß

    • die einfachste Art und Weise – – Stift, Papier und Meter – kommt bei der Bauherrenberatung oft vor

  • Händisches, verformungsgerechtes Aufmaß

    • Sehr aufwändig – i.d.R. nur im Denkmal gefordert

  • Tachymetrisches Aufmaß

    • Normaler Aufwand – Hohe Genauigkeit – Ein Tachymeter ist ein technisches Gerät, welches es ermöglicht digitale Pläne direkt vor Ort zu erstellen

  • Laserscan

    • Normaler bis Hoher Aufwand – Sehr Hohe Genauigkeit – Der Laserscanner ist die Erfindung des 21 Jahrhunderts. Hiermit können ganze Räume 3D aufgenommen werden – Bis zum Ergebnis jedoch eine hohe Nachbearbeitung


Das Ziel der Vermessung soll es sein, je nach Anforderungsgrad, zum Projekt die richtigen Pläne für den Planer und für alle weiteren Beteiligten des Bauvorhabens zu haben, um darauf einen gemeinsamen Plan zur Sanierung erstellen zu können.


3. Bauforschung

Die Bauforschung kümmert sich nicht nur um die Geschichte des Gebäudes, sondern auch darum, dass die verschiedenen Bauphasen erkannt werden und in den Plänen farbig eingezeichnet werden. Bauphasen stellen die verschiedenen Wachstumszeiten des Gebäudes dar. Das heißt, hier ist eine Wand hinzugekommen und hier ist eine Wand weggekommen. Dies wird in den Plänen eingezeichnet. Darüber hinaus werden die verschiedenen Materialien dargestellt und die korrekten Balkenlagen der Decken. Diese Informationen haben nicht nur einen historischen Wert, sondern sind für den Statiker Goldwert!

Ziel der Bauforschung ist: Das Gefüge des Gebäudes in farbigen Plänen (Baualtersplänen) darzustellen und in einer Bauforschungsdokumentation die Besonderheiten des Gebäudes herauszustellen.


4. Statische Analyse

Der Statiker erkennt anhand der Vermessungspläne und anhand der Bauforschung, wo es zu Problemen kommen wird, denn verschiedene Materialien und oder Umbauphasen, die statisch falsch ausgeführt wurden, müssen wiederhergestellt werden.

Der Statiker erstellt daraufhin Statiker Pläne und dreht alles auf den Kopf. Architekten schauen nach unten, Statiker betrachten das Haus immer von oben. Das heißt, die Pläne werden überarbeitet und wichtige Anschlussdetails herausgearbeitet.

Daraufhin geht er in das Objekt rein, dokumentiert die Schäden und erstellt einen Maßnahmenplan. Ebenso berechnet er die Kosten die allein nur für die statische Instandsetzung nötig sein werden.

Ziel des Statikers ist es: Die Schäden in Schadenskartierungsplänen darzustellen, die Sanierungsmaßnahmen zu erstellen und dafür die Kosten zu berechnen und den Architekten technisch zu beraten.


5. Architektonisches Konzept

Zwischenzeitlich hat der beauftragte Planer, im besten Fall ein auf Altbau spezialisierter Architekt oder Bauingenieur, die ersten Konzepte erstellt und die Informationen aus allen drei zuvor genannten Fachgebieten zusammengetragen. Nun kann er auf Basis dieser ganzen Informationen ein Architekturkonzept bauen, das auf die Bedürfnisse des Bauherren und ggf. des Denkmalamtes passt.

Er arbeitet die berechneten Sanierungskosten aus Statik mit ein und darüber hinaus die Kosten aus der architektonischen Sanierung (neue Fenster, Böden, Heizung usw.).

Das Ziel des architektonischen (denkmalpflege-) Konzeptes ist es, alle Informationen aus den Spezialdisziplinen zusammenzutragen und einen maßgeschneiderten Sanierungsplan zu kreieren!



Fazit:

Das Vorprojekt ist abgeschlossen. In der Regel sind jetzt 1 bis 2 Jahre vergangen. Je nachdem, ob das Objekt im Denkmalschutz steht oder nicht, wie zerstört die Substanz ist, wie detailliert gearbeitet wurde und ob die Leistungen alle aus einem Haus kommen oder nicht. (Beim Ingenieur- und Planungsbüro Tarnai kommt dies alles aus einem Haus)

Egal wie lange das Vorprojekt gedauert hat, nun herrscht Gewissheit über den Umfang und die Art der Sanierung. Die Kosten sind berechnet und die Zähne des Bauherren gezogen. Es wurde klar gemacht, dass ein historisches Objekt nicht über wenige Wochen saniert wird, sondern behutsam vorangegangen werden muss! Zum einen zur Erhaltung des Objektes und zum anderen zur Schonung des Geldbeutels des Bauherren.


Tipps:

Ihr wisst nicht ob euer gewünschtes historisches Haus im Denkmalschutz ist oder nicht? Geht auf den Bayerischen Denkmalatlas und verschaffte euch einen Überblick.

Ihr habt allgemeine Fragen dazu? Wir helfen Euch in einem kostenlosen Telefongespräch: Vereinbart einfach einen Telefontermin und sprecht mit unseren Spezialisten.

Commenti


bottom of page